Jede Woche präsentieren wir dir einen Gedankenimpuls aus dem Zen, der dich in deinen Führungskompetenzen stärkt und weiterentwickelt. Die nächsten 8 Beiträge drehen sich ums Thema „Authentizität“.
Zwei Mönche auf Wanderschaft
Zwei Mönche waren auf der Wanderschaft. Eines Tage kamen sie an einen Fluss. Dort stand eine junge Frau mit wunderschönen Kleidern. Offenbar wollte sie über den Fluss, doch da das Wasser sehr tief war, konnte sie den Fluss nicht überqueren, ohne ihre Kleider zu beschmutzen.
Ohne zu zögern ging einer der Mönche auf die Frau zu, hob sie auf seine Schultern und watete mit ihr durch das Wasser. Auf der anderen Flussseite setzte er sie trocken ab. Nachdem der andere Mönch auch durch den Fluss gewatet war, setzten die beiden ihre Wanderung fort.
Nach etwa einer Stunde fing der eine Mönch an, den anderen zu kritisieren: „Du weisst schon, dass das was du getan hast, nicht richtig war, nicht wahr? Du weisst, wir dürfen keinen nahen Kontakt mit Frauen haben. Wie konntest du nur gegen diese Regel verstossen?
Der Mönch, der die Frau durch den Fluss getragen hatte, hörte sich die Vorwürfe des anderen ruhig an. Dann antwortete er: „Ich habe die Frau vor einer Stunde am Fluss abgesetzt – warum trägst du sie immer noch mit dir herum?“ (Zen-Geschichte)
Wenn du als Führungskraft deine innere Wahrnehmung zum Massstab machst und danach, also authentisch und klar handelst, gelingt es dir, die Dinge an ihrem Ende abzuschliessen, anstatt zu grübeln. So bleibst du frisch und frei für neue Begegnungen und Aufgaben in deinem Führungsalltag.