Idealtypus Best Ager – Agieren wir doch einmal modern und schauen was KI, Google & Co. so „ausspucken“:
Zitat Google: Person, die zur anspruchsvollen, konsumfreudigen Kundengruppe der über 40- bzw. 50-Jährigen gehört

Best Ager sind in der Regel über 50 Jahre alt, unternehmungslustig und junggeblieben. Häufig leben sie in gesicherten Verhältnissen, was sie glücklich stimmt und ihre Kaufkraft erhöht. Vielfach verfügen sie über körperliche Fitness und ein gefülltes Bankkonto – Hey, da ist ja der „Lebenslottosechser und wo drückt jetzt bitte der Schuh in der Persönlichkeitsentwicklung?“ Let’s check it out – step by step…

Sichtweise von Marketing-Experten

Im Marketing bildet der Begriff „Best Ager“ ein Glied in der Reihe „Youngster“ – „Mid Ager“ – „Best Ager“  and last but not least „Senior“. Welche Strategie steckt nun denn hinter dieser Reihenbildung? Marketingexperten, und ganz ehrlich ich bleibe bewusst in der männlichen Form, denn schliesslich spielt mein Hormonhaushalt gerade „Achterbahn“ und das hat nix mit Helene Fischer zu tun (dazu mehr jedoch im nächsten Blog), sehen darin die perfekte Erfassung der alters- und milieutypischen Bedürfnisse, welche den idealen Konsumenten hergibt. So können sie getreu dem Ansatz Produkte/Angebote konzipieren, die wir nicht brauchen, uns jedoch die Werbung subtil und nachhaltig suggeriert – Warum? Weil die Best Ager Gruppe zu der kaufkräftigsten Konsumentengruppe gehört: In dieser Phase ist das Wohlstandsniveau durchschnittlich relativ hoch und das Qualitätsbewusstsein ebenso.

Kleiner Einschub – Ich als Jungfraugeborene habe bezüglich meinem „inneren Team“ einen sehr gut entwickelten Perfektionisten „an Bord“, dem gefällt das Qualitätsdenken natürlich ausserordentlich gut, doch meine Persönlichkeitsentwicklung geht ja nun weiter und als Best Ager habe ich ein neues Team-Member onboarden lassen „der schlampige Chaot“ – na da sind Konflikte vorprogrammiert – innere, wie auch äussere!

Übrigens – Die Vorstellung, es gebe eine „Generation 50plus“ wird von dem Werbeforscher Dieter K. Müller scharf kritisiert: Die Verknüpfung der Wertung „bestes Alter“ mit der Zeit nach dem 50. Geburtstag eines Menschen erweckt die irreführende Vorstellung, wonach jeder Mensch in diesem Zeitraum die beste Zeit seines Lebens habe – Zitat Dieter K. Müller. Nur schon bei Sportler:innen respektive Spitzensportler:innen geht die These der Best Ager nicht mehr auf, da bei Leistungssportler:innen je nach Sportart die beste Lebensphase bereits mit 30 oder spätestens mit dem 40 meist vorbei ist. Zudem erleben in Europa manche Menschen ihren 50. Geburtstag nicht einmal – Nun meine Frage: Ab wann befindet sich denn nun ein  Mensch tatsächlich in seinen besten Jahren? Mal abgesehen von seiner beruflichen Position, dem Einkommen, seiner Leistungsfähigkeit und Gesundheit, wie sieht es denn mit seinem subjektiven Empfinden und seinem individuellen Verhalten in den verschiedenen Lebensphasen aus? Die Antwort ist später im Blog bei den Lebensphasen nach Lievegoed nachzulesen.

Sichtweise von Sozialwissenschaftler:innen

Ok, nun kommen die Sozialwissenschaftler:innen zum Zuge – und ja, auf dem Arbeitsmarkt kommen die Best Ager vor allem bei einer neuen Stellensuche nicht gut weg.

Banken sprechen sogar von einer sogenannten „Bogenkarriere“. Reden wir einmal Tacheles: Je älter der Arbeitnehmer, umso weniger Leistungsfähigkeit hat er und somit reduziert sich anteilsmässig sein Lohngehalt. Wow…! Ja klar, das Gehirn wird langsamer, hinzu kommen die höheren Sozialleistungen, mehr Ferientage, die Flexibilität nimmt neben der Agilität ab – auch dies jetzt durchschnittlich betrachtet. Machen wir es kurz und schmerzlos – „Leistungsmatrix wird nicht erfüllt, zu teuer somit ausrangieren“.

Spannend, dass es in vielen Bereichen an Fachkräften zu mangeln beginnt und plötzlich Best Ager wieder „ins Rennen kommen“, weil Erfahrung plötzlich einen anderen Stellenwerte bekommt?…

Die Lebensphasen des Menschen nach Lievegoed

Lievegoed, ein niederländischer Arzt, Sozialökonom und Anthroposoph, beschäftigte sich bereits 1946 mit den Entwicklungsphasen des Kindes.

Das Lebensphasenmodell nach Lievegoed unterscheidet Lebensabschnitte in 7-Jahres-Schritten:

21-28 Jahre: Sturm-und-Drang Phase

Erste Phase des Erwachsenenalters.

Engagement und Emotionalität sind charakteristisch.

Unmittelbare Rückmeldungen und Feedback sind wichtig.

Vitaler Drang der Expansion: Partner, Lebensstil, berufliche Laufbahn.

28-35 Jahre: Organisatorische Phase

Ernst des Lebens beginnt. Entscheidung: Welche Karriere?

Stärken sind Ordnung, Rationalität, Logik und Systematik.

Verhaltens-Feedback sollte periodisch erfolgen.

Motto: Alle Probleme sind zu lösen. Durchsetzung in dieser Welt.

35-42 Jahre: Selbstkritische Phase

Romantik ade, geistige Interessen entwickeln sich.

Vieles geht jetzt wie von selbst von der Hand.

Auch komplexe Formen der Zusammenarbeit werden möglich.

Der Mensch wächst zum reifen Menschen.

42-49 Jahre: Die Krise der Lebensmitte („Midlife-Krise“)

Bisher war die Zukunft vor einem, jetzt hat die Zukunft einen Horizont.

Fragen nach der Sinngebung in Beruf und Privatleben drängen sich auf.

Wird alles wie gewohnt weiter gehen? Gibt es noch Neues zu erwarten?

Wenn die Krise überwunden ist, auf zu neuen Ufern.

49-56 Jahre: Synthese

Entweder Neues gefunden oder Verbitterung.

Menschen könne Zeitspannen überblicken, ohne roten Faden zu verlieren.

Sie können unterschiedliche Konzepte gedanklich umspannen.

Alter der Führungspersönlichkeiten.

56-63 Jahre: Weise werden

Nächst Krise, Blick auf innere Werte, Loslösung, Früchte, Erhalt.

Haltung der Selbstlosigkeit und die Orientierung am Wesentlichen.

Nach 63 folgt die zweite Jugend: Akzeptanz des Übergangs, Weise sein.

Also wann befindet sich jetzt ein Mensch in seiner besten Lebensphase? Gibt es überhaupt einen allumfassenden Betrachtungswinkel, welcher für alle stimmig ist? Hat nicht vielmehr jede Lebensphase ihre absoluten Höhen, wie auch Tiefen, worin unsere matchentscheidenden Ressourcen gründen und immer wieder neue Lernfelder uns in unserer Persönlichkeitsstruktur bezüglich unserer Haltung bestärken?!

Ich glaube vor dem Hintergrund der Lebensphasen des Menschen nach Lievegoed lohnt es sich von Zeit zu Zeit immer wieder zu fragen:

Was habe ich schon erreicht? Was noch nicht?

Worin bin ich gut? Worin nicht?

Was macht’s aus, dass ich in diesem Umfeld arbeite?

Wie beurteile ich die aktuelle Situation?

Diplom Life Balance Coach

Dies sind unter anderem Ansätze, welche in unserer Ausbildung zum Diplom Life Balance Coach wichtige Parameter darstellen, um Menschen als Begleitungsperson gezielt durch die verschiedenen Lebensphasen begleiten zu können. Ihnen immer wieder Bewusstsein zu schaffen, worin ihre Ressourcen bestehen, was für Chancen in jeglichen Lebensphasen bestehen, auch wenn diese ursprünglich manchmal in extremen Lebenskrisen gründen! Die Rückführung und somit die Rückbindung an ihre innerste Lebenskraft aufzubereiten und daraus die nächsten Schritte abzuleiten. Die Vielschichtigkeit der eigenen Emotionalität lustvoll zu ergründen, ja auch so schmerzhaft sie manchmal auch sein mag – Tränen haben ihre Funktion, durch Tränen reguliert unser Körper den eigenen Stresspegel, das körpereigene Cortisol! Dem nicht genug: Sie enthalten dass Hormon Enkephalin, ein körpereigenes Schmerzmittel, zudem werden durch Tränen Oxytocin („Kuschelhormon“) und Endorphine („Glückshormone“) ausgeschüttet, welche uns beruhigen und wir fühlen uns danach klarer und geerdeter. Emotionen unterscheiden uns von Maschinen, dies dürfen wir nicht vergessen…

Eine Frage die mich persönlich zeitlebens, als auch in der Rolle der Therapeutin und Begleitungsperson interessiert ist folgende:

Verpasst der vermeintlich hoch moderne Mensch den Absprung in die Dankbarkeit, vor allem in die Demut und somit geruh vollen Betrachtung seiner Lebensbiografie? Wie sieht dies die Evolution, wie ist hierbei der Ansatz unserer Genetik dies in Wechselwirkung mit der Epigenetik, welche nicht mehr wegzudiskutieren ist?!

Hierzu mehr in meinem nächsten Blog – „Wenn PADAM und Klimakterium an die Tür klopfen».

Quellenangaben:

– fritz.tips

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Die Autorin

Nicole Studler

Name: Nicole Studler

Beruf: Naturheilpraktikerin Schwerpunkt Hypnosetherapie

Website: hypnomed.ch

Motto: „Jede Lebensphase bietet die Möglichkeit, neu anzufangen“ – Rita Süssmuth

Ausbildnerin: Diplom Life Balance Coach, Diplom Autogenes Training

Es kommt nicht darauf an wie viel du tust, sondern mit wieviel Liebe, Passion und Humor du etwas tust! Die Essenz als Begleiterin von Menschen sieht Nicole Studler darin, die Selbstliebe erneut zu finden. Die Rückbindung an sich selbst, stabilisiert und weckt ungeahnte Kräfte in uns, egal wie schwierig und desperat sich die Lebenssituation gerade darstellen mag. Ein weiteres Potential sieht sie in der Klarheit und Bewusstseinsschaffung für das eigene Wertesystem: Wer seine Werte kennt und lebt erhöht seine Handlungskompetenz. Das Leben ist eine Bühne – Wer die Rollenvielfalt der eigenen Persönlichkeit intus hat, kann sie gezielt als Ressourcenpotential für seine mentale Kraft nutzen. Seit 10 Jahren ist Nicole als Naturheilpraktikerin, wie auch als Erwachsenenbildnerin tätig. Ihr Ziel ist es als Ausbildner in ihren Teilnehmern die Faszination für die Wandelbarkeit, die Vernetzung und das Miteinander von Naturheilkunde und Schulmedizin zu wecken.