Weshalb dieser Blog nicht schon längst geschrieben ist, liegt vielleicht am schönen Wetter draussen, dass mich mit den Kindern in die Badi ziehen liess, anstelle vor meinem Computer zu schreiben. Eventuell liegt es an meinem Schwiegervater, der gerade verstorben ist und etliche Sachen zur Erledigung bereitliegen. Oder doch an unserem wunderbaren Haus, dass noch geputzt und aufgeräumt werden soll, was übrigens täglich der Fall ist mit drei kleinen Kindern. Die Liste ist unendlich mit Dingen, die ich anstelle machen kann oder erledigt werden müssen und mich somit vom Blog Schreiben abhalten.

Hast du gerade ein déjà-vù? Geht es dir manchmal auch so? Dann gibt es Sachen, die in Windeseile einfach so erledigt werden, trotz Stress, Kindern, Haus etc. und du fragst dich, wie das in einer solchen Geschwindigkeit hingekriegt werden kann.

Aber WER oder besser gesagt WAS bitte schön entscheidet, ob eine Aufgabe schnell oder über Wochen hinweg erledigt wird? Dieser Thematik gehe ich in diesem Blog auf den Grund und nehme dich dazu gerne mit auf eine spannende Entdeckungsreise rund ums Thema Ausreden im Alltag. Denn der nächste Blogbeitrag kommt ja bekanntlich wieder…

Die häufigsten Ausreden

Menschen werden zu Helden der Kreativität, wenn es darum geht, Ausreden zu finden. Das Schlimmste daran, dass dies nicht nur gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber ihren Mitmenschen so ist.

«Ich bin nicht gut genug…»

Gerade wenn es darum geht, grosse Träume selbst zu verwirklichen, kommt irgendwann Mal die Angst ins Spiel und Selbstzweifel in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten machen sich im Hirn breit. Was fern von jeglicher Realität ist.

«Ich bin noch nicht soweit…»

Heute in einem Jahr werde ich damit beginnen, weil ich dann noch viel mehr Fachwissen habe, mich dadurch besser fühle und es dann der richtige Zeitpunkt für mich ist, sich dieser Aufgabe zu widmen. Wann gibt es denn schon den richtigen Zeitpunkt im Leben, um an seinen Zielen zu arbeiten? Eigentlich ist dir heute bereits klar, dass du auch in einem Jahr noch nicht alles weisst, um deinen Traum zu realisieren. Nein, dies stellt eine klare Lüge dar, mit welcher das schlechte Gewissen beruhigt wird.

«Ich weiss nicht, was andere denken…»

Menschen, die grosse Träume haben, denken in anderen Relationen als Menschen, die keine Träume haben. Deshalb ist es wichtig sich in Bezug auf sein Umfeld Gedanken zu machen, mit welchen Menschen ich was teile. So, dass mir wenig unterstützende Menschen meine Träume nicht zerstören können.

«Ich habe nicht genügend Zeit…»

Eigentlich würde ich gerne regelmässig Sport treiben, den Job wechseln, endlich mehr Freizeit haben… aber ich bin ja immer so beschäftigt! Alle Menschen haben wöchentlich 7 x 24h Zeit, ihre Träume zu verwirklichen. Eine Ausrede dieser Art kommt dann ins Spiel, wenn der Traum mit zu wenig Leidenschaft gelebt wird. Hier wird das Setzen von Prioritäten wichtig. Denn jedem Menschen geht es gleich: «Zeit hat man nicht, sondern nimmt sie sich für Dinge, die einem wichtig sind».

Ursachen für Ausreden

Dorie Clark, eine Professorin an der Universität in Durham (North Carolina), verrät drei Gründe, weshalb die Ausrede des nie Zeit zu haben, so präsent ist. Sie teilt jedoch auch gleicht mit, dass es immer wir selbst sind, die daran Schuld haben.

Wenig Zeit als Statussymbol/ Luxusgut

Wer in der heutigen Gesellschaft sagen kann, dass er keine Zeit hat, muss wohl wichtig sein. Überstunden und ständige Erreichbarkeit gehören aktuell zum guten Ton. Studien aus dem Jahr 2016 aus den USA belegen sogar, dass Menschen mit vollem Terminkalender einen hohen Status und ein erstrebenswertes Image zugeschrieben werden. Die Zeit wird dabei mit einem Luxusgut verglichen. Bei traditionellen Luxusgütern hängt der wahrgenommene Wert von der Verknappung ab. So stellt Zeit das Luxusgut solcher Menschen dar. Total beschäftigt zu sein, löst bei ihnen deshalb ein Gefühl des wichtig seins aus. Ist der Terminkalender plötzlich leer, hat dies einen massiven Einfluss auf das Ego und den Selbstwert.

Angst vor dem ungewissen Ausgang einer Aufgabe

Übernehmen wir neue Aufgaben oder stehen vor herausfordernden Projekten, dann macht sich innerhalb unserer Psyche eine Angst breit vor dem Ungewissen. Denn unser Hirn tut sich schwer, Entscheidungen zu treffen, von denen der Ausgang Ungewiss ist. Entscheidungen bezüglich der Herangehensweise sind zu treffen. Und inmitten einer Aufgabe/ eines Projektes hinterfragen wir uns auf einmal permanent, ob der eingeschlagene Weg denn der richtige ist. Bei routinierten Tätigkeiten können wir den Ausgang und mögliche Risiken viel eher abschätzen. Deshalb nehme ich mir eher die Zeit, die 130 ungelesenen Mails zu beantworten als mich dem neuen Projekt zu widmen. So findet die Ausrede des keine Zeit haben, einmal mehr ihren Platz im Alltag.

Beschäftigung hält von der Auseinandersetzung mit sich selbst ab

Wesentlich schlimmer sieht es mit Fragen aus, die uns in existenzieller Natur beschäftigen. Bin ich noch richtig in meinem Job oder möchte ich viel lieber etwas anderes machen? Bin ich zufrieden mit meinem Arbeitspensum oder brauche ich mehr Freizeit, um meine Kreativität auszuleben? Hier ist Beschäftigung wichtig, damit wir uns nicht mit uns selbst auseinandersetzen müssen.

Schwieriger wird es bei emotionalen Themen wie Verlusten oder Trennungsschmerz. Zur Verdrängung des Schmerzes stürzt man sich in Arbeit und merkt dabei nicht, dass dies nur für den Moment hilfreich ist. Weil langfristig gesehen die Gefühle so auf keinen Fall richtig verarbeitet werden können.

Möglichkeiten, um Ausreden zukünftig zu vermeiden

Ausreden sind typische Rechtfertigungen von Ziellosen und eine klare Absage an die eigene Verantwortung. Möglicherweise ist es sogar eine Form des Selbstbetruges. Es gibt deshalb besonders viele Menschen, die sich selbst mit solchen Ausreden von der Verwirklichung ihrer Ziele und Träume abhalten.

Der Realität ins Auge sehen

Ein erster Schritt zur Lösung ist die Selbstwahrnehmung. Dass ich hinschauen will und in Ehrlichkeit zu mir selbst, mögliche Ausreden im Alltag wahrnehmen kann. Denn wer aufhört, sich zu rechtfertigen hat das Potenzial, ein realistisches Selbstbild zu gewinnen und so das Verhalten nachhaltig zu verändern.

Habe ich die Situation identifiziert, geht es darum, sich mit dieser zu beschäftigen. Dafür braucht es Zeit fürs Denken und Raum zum Durchatmen. Woher kommt das ständige beschäftigt sein? Ist es die Angst vor dem Scheitern, dass ich die eigentliche Aufgabe, mit welcher ich meine Ziele und Träume erreichen kann, ständig vor mich hinschiebe? Sind es allenfalls Gefühle, die ich mit dem ständigen Beschäftigt sein erfolgreich verdränge? Oder aber das nicht Wissen des Ausganges der Arbeit, was mich verunsichert?

In diesem Schritt geht es darum, genau hinzuschauen und zu hinterfragen, was denn motivieren würde, um eine andere Entscheidung zu treffen. Wer Ausreden als Chance zur persönlichen Veränderung anschaut, wird schon ganz bald keine mehr haben.

Quellenangaben:
– Karrierebibel
Welt

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Der Autor

Sindy Müller

Name: Sindy Müller

Beruf: Dozentin, Coach und Bewegte Brain-Trainerin

Website: ipc-akademie.com

Motto: «I always did something I was a little not ready to do. I think that’s how you grow.» (Marissa Mayer ehem. CEO und Präsidentin von Yahoo)

Ausbildner in: Zertifikat Coach, Mental Coach

Sindy Müller ist durch Erfahrungen vom mentalen Bereich im Sport fasziniert, welches Sie in ihren praxisnahen Unterricht einbaut. Wenn Menschen ihre Kompetenzen aktiv durch den Besuch einer Aus- oder Weiterbildung weiterentwickeln wollen, fasziniert sie das. Da will sie auch einen Teil davon sein und ihr Wissen und die in der Praxis gemachten Erfahrungen weitergeben. Sindy Müllers Stärken sind der Umgang mit Menschen, die abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung sowie die praxisbezogene Wissensvermittlung. Nebst dem sie als Ausbildnerin tätig ist, unterstützt sie Sportler als Coach bei der Erreichung ihrer Ziele. Menschen zu begleiten und sie in ihrem Potential zu fördern macht Sindy Müller Spass. Zu sehen, wie Veränderungen aktiv mitgestaltet werden können, motiviert auch sie, stets am Ball zu bleiben und sich laufend weiterzubilden, um die Kunden bestmöglich zu unterstützen.