Gelassen und selbstbestimmt ins Leben mit mentaler Geburtsvorbereitung

Geburtsvorbereitung

Die Schwangerschaft ist eine Zeit der Vorfreude, aber auch der Veränderung und Herausforderung für werdende Mütter. Neben der körperlichen Vorbereitung auf die Geburt ist auch die mentale Geburtsvorbereitung von grosser Bedeutung. Die psychische Gesundheit und das eigene Wohlbefinden spielen eine entscheidende Rolle während der Schwangerschaft und bei der Geburt.

In diesem Blog werde ich erstmals erklären, was unter mentaler Geburtsvorbereitung überhaupt zu verstehen ist, beleuchten welche Bedeutung sie hat, was diese optimalerweise alles beinhaltet und wie sich Frauen auf mentaler Ebene während der Schwangerschaft konkret auf ihre Geburt sowie die Zeit danach vorbereiten können.

Unterschiede zur «normalen» Geburtsvorbereitung

Die mentale Geburtsvorbereitung hat gegenüber der «normalen Geburtsvorbereitung» einen stärkeren Fokus auf die psychischen Komponenten der Schwangeren sowie ihre Selbstermächtigung. Sie zielt darauf ab, eine positive Grundhaltung zu entwickeln.

Sie umfasst Aspekte wie:

Vermittlung von Fachwissen:
Zum einen geht es darum, Informationen und Wissen über den Geburtsprozess zu vermitteln, damit Frauen verstehen, was in ihrem Körper während der Geburt passiert und wie sie damit umgehen können. Dies ist ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Teil bei der Vorbereitung auf das Geburtsereignis.

Mentale Werkzeuge und Aufbau von Strategien:
Der Frau werden Werkzeuge an die Hand gegeben, um es bereits in der Schwangerschaft leichter zu haben. Strategien werden erarbeitet, um die Geburt aktiv mitzugestalten und die erste Zeit mit dem Kind bewusst zu erleben und zu geniessen.

Rollenklarheit zur Übergangsgestaltung:
Des Weiteren geht es darum, sich gezielt mit der neuen Rolle als Mutter und gemeinsam mit dem Partner mit der neuen Rolle als Eltern auseinanderzusetzen, wie auch die Zeit danach seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen nach zu planen. Das nachfolgende Sprichwort verdeutlicht diesen wichtigen Teil der Geburtsvorbereitung, welchem oftmals zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird:

«Geboren wird nicht das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind». Gertrud von le Fort

Warum jede Frau in ihre mentale Gesundheit investieren sollte

Die mentale Geburtsvorbereitung ist wichtig, da sie werdenden Müttern helfen kann, mit den emotionalen und psychischen Herausforderungen, die übrigens bereits in der Schwangerschaft auftreten können, unter der Geburt umzugehen. Eine positive Einstellung, Entspannungstechniken, der Aufbau eines mentalen Werkzeugkoffers und einer mentalen Stärke können dazu beitragen, Ängste zu reduzieren, Stress abzubauen und das eigene Selbstvertrauen zu stärken. Dies kann sich positiv auf den Geburtsverlauf auswirken und zu einer insgesamt positiven Geburtserfahrung beitragen. Schlussendlich hat es auch massiven Einfluss auf die Beziehung zum Partner und dem Kind selbst, sowie die erste Zeit im Wochenbett.

Die bereits in der Schwangerschaft aufgebaute mentale Stärke kann sowohl im Wochenbett wie auch in der Zeit danach erfolgreich zur Gestaltung des Alltags mit dem Kind genutzt werden. Sie gibt Sicherheit im Umgang mit dem Neugeborenen sowie die Selbstwirksamkeit, Sachen nach den eigenen Bedürfnissen zu tun, anstelle das Umfeld bestimmen zu lassen und damit verbunden noch mehr Druck zu spüren.

Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der mentalen Stärke der Mutter auf das neu geborene Kind, wie auch auf das gesamte Familienleben. Mütter, die aktiv an ihrer mentalen Gesundheit arbeiten, schaffen eine positive Umgebung für sich selbst und auch ihre Kinder. Mütter mit mentaler Stärke sind gute Vorbilder für ihre Kinder. Sie können ihre eigenen Wünsche, von denen ihrer Kinder unterscheiden und fördern so die Selbständigkeit und Selbstverantwortung des Nachwuchses. Was vor allem in den ersten Lebensjahren der Kinder von äusserster Wichtigkeit ist. Kinder von mental starken Müttern lernen, sich und ihre Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und etwas für den Erfolg zu tun.

Zusammenfassend ist die mentale Stärke der Mutter entscheidend, um Kindern ein positives Vorbild zu sein, ihre Entwicklung zu fördern und ihnen die Werkzeuge für ein selbstbestimmtes Leben mitzugeben.

Anhand welcher Methoden kann eine Vorbereitung stattfinden?

Es gibt verschiedene Methoden zur mentalen Geburtsvorbereitung, die Frauen dabei unterstützen können, ihre Geburt positiv zu beeinflussen und selbstwirksam zu erleben.

Im Bereich Entspannung sind dies verschiedene Atemtechniken, Hypnose und Meditation, um zur Ruhe zu kommen, Anspannung abzubauen und immer wieder bewusst in Kontakt mit dem Kind im Bauch zu kommen.

Das Unterbewusstsein kann durch Affirmationen (positive Glaubenssätze) und Visualisierungstechniken aufgeräumt werden. Es können nicht nur negative Gedanken, sondern auch Ängste aufgelöst werden. So kann die Schwangere mit Freude und Vertrauen auf die Geburt blicken.

Innerhalb der mentalen Geburtsvorbereitung werden Strategien erlernt, um Schmerz neu zu verarbeiten und mit aufkommenden Wehen umzugehen. Dabei geht es darum, die Wehen als natürlichen, nützlichen Prozess für die Geburt zu sehen und auch verstehen zu können, was im Körper passiert, dass Schmerzen entstehen können.

Letztlich geht es darum, sich voll und ganz dem Geburtsprozess hinzugeben, die Kontrolle loszulassen und dem Körper und dem Baby zu vertrauen. Die Schwangere übernimmt Eigenverantwortung für ihr Geburtserlebnis und kann so mit Freude und Vertrauen gebären.

Die mentale Geburtsvorbereitung lässt Frauen nicht nur während der Geburt über sich selbst herauswachsen. Die dabei erlernten Strategien sind auch nützlich für die Zeit danach und versprechen einen achtsameren, entspannteren Alltag mit Kind und als Familie.