Zwischen Lach- und Heulkrämpfen, Terminen, Me-Time und mentaler Gesundheit
Das Leben als junge Eltern ist wie eine Achterbahnfahrt: Es gibt Höhen, Tiefen und jede Menge Überraschungen… manchmal mehr, als dir lieb ist. Wenn du also zu den Jungeltern gehörst und/oder gleich mehrere lebhafte Kinder im Schlepptau hast, fühlst du dich manchmal wie ein Jongleur eines Zirkusses. Heute möchte ich mit dir beleuchten, wie du alle Herausforderungen meisterst, dabei die Balance zwischen Familie und Me-Time findest und die mentale Gesundheit im Auge behältst.
Ein typischer Morgen im Chaos
Stell dir ein typischer Morgen vor: Der Wecker klingelt, du öffnest ein Auge und siehst die Uhrzeit. „Oh nein! Schon wieder!“ Die Kinder sind auf, bevor du es bist, und das bedeutet: Chaos ist vorprogrammiert. Du bist gerade dabei, den ersten Schluck Kaffee zu geniessen, während das ältere Kind versucht, ein jüngeres Geschwister mit einem Kissen zu „wecken“. Die Mutter oder Schwiegermutter kreuzt bald auf, um die Kinder zu übernehmen, und die Wohnung möchtest du ach nicht in diesem Zustand präsentieren! Hier kommt die erste wichtige Bewältigungsstrategie ins Spiel:
Humor als Überlebensstrategie
Inmitten des täglichen Chaos ist Humor dein bester Freund. Wenn der Kleine gerade beschliesst, seinen Haarschnitt selbst zu gestalten, indem er mit einer Schere nachhilft, kannst du entweder ausflippen oder einfach lachen. „Puh, dein neuer Schnitt ist ja ein richtiges Kunstwerk! Vielleicht können wir noch etwas von dir lernen.“ Humor hilft nicht nur dir, sondern auch deinen Kindern, die Stressmomente leichter zu nehmen. Es ist egal, was andere denken, wenn deine Kinder mit dem Zickzack-Pony auf dem Schulhof herumstolzieren. Wichtig ist, den Kindern Selbstsicherheit zu geben, damit sie mit den Konsequenzen ihres Tuns im Alltag umgehen können.
Mentale Gesundheit im Fokus
Gerade in stressigen Zeiten ist es entscheidend, auch die mentale Gesundheit zu fördern. Hier kommt die Transaktionale Stressbewältigungstheorie ins Spiel, die von Richard Lazarus und Susan Folkman entwickelt wurde. Diese Theorie besagt, dass Stress nicht nur eine Reaktion auf äussere Belastungen ist, sondern auch von der Wahrnehmung und Bewertung der Situation abhängt (vgl. Lazarus & Folkman, 1984).
Wenn du also vor einem vollen Terminkalender stehst, kannst du die Situation als überwältigend oder als Herausforderung betrachten. Indem du deine Wahrnehmung änderst und den Fokus auf das Positive legst, kannst du den Stresslevel erheblich reduzieren. Zum Beispiel: „Ja, der Tag wird voll, aber wir haben auch die Möglichkeit, Spass zu haben und neue Abenteuer zu erleben!“ Diese Art des positiven Denkens stärkt nicht nur deine Resilienz, sondern hilft auch, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Deshalb: Termine jonglieren wie Meister:innen
Deine Tage sind vollgepackt mit Terminen: Business, Kindergarten, Spielplatz, Arztbesuche und nicht zu vergessen das Einkaufen sowie die Vorbereitungen für das Mittag- und/oder Abendessen. Hier ist Planung der Schlüssel. Du hast einen Familienkalender, der mit bunten Stickern und Notizen gefüllt ist. Ein neuer Termin kann mit einem „Oh, das wird lustig!“ kommentiert werden, auch wenn du innerlich denkst: „Wie soll ich das alles bewältigen?“
Doch auch die beste Planung kann mal schiefgehen. Manchmal musst du einfach entscheiden: „Okay, heute gibt es Ravioli aus der Dose. Wir werden sie mit grossem Genuss essen und uns über die Freiheit der Stressless-Dose freuen… und gleich eine Neue für den Vorrat kaufen.
Achtsamkeit: Me-Time einplanen
Der stressigste Teil des Elternseins ist oft, dass du dabei vergisst, für dich selbst zu sorgen. Du darfst lernen, dir Zeit für Me-Time zu nehmen. Das kann bedeuten, dass du während des Mittagsschlafs der Kinder einfach mal 30 Minuten auf der Couch liegst und deine Lieblingsserie schaust oder ein Buch liest – ganz ohne Unterbrechung. Einfach du mit dir!
Eine andere Möglichkeit ist es, kleine Achtsamkeitsübungen in den Alltag einzubauen. Vielleicht ein paar tiefe Atemzüge, während du das Mittagessen kochst? Oder ein kurzer Spaziergang, während die Kinder bei einer Kollegin spielen? Diese kleinen Momente helfen dir, den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken.
Unterstützung suchen: Das Netz der Eltern
Es ist wichtig zu erkennen, dass du nicht allein bist. Unterstützung suchen ist eine entscheidende Strategie… und keine Schwäche! Du hast vielleicht eine Gruppe von Freunden, die ebenfalls Kinder haben. Gemeinsam könnt ihr lachen, euch gegenseitig bei Herausforderungen unterstützen und die Erlebnisse austauschen. Ob beim Kaffeeklatsch oder beim gemeinsamen Spielen, das Teilen der Erfahrungen macht den Alltag leichter.
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die das Leben schöner machen – wie ein kurzer Anruf bei der Freundin oder dem Freund. Dies hilft, den sozialen Kontakt aufrechtzuhalten und dich daran zu erinnern, dass du nicht allein im Spiel des Lebens bist.
Grenzen setzen: Die eigene Energie schützen
Eine weitere wichtige Strategie ist es, Grenzen zu setzen. Du solltest lernen, „Nein“ zu sagen, wenn du das Gefühl hast, dass dir alles über den Kopf wächst. Wenn ein weiteres Engagement in deinen vollen Zeitplan nicht passt, ist es in Ordnung, darauf zu verzichten. Du bist kein/e Superheld/in, und du musst nicht alles erledigen.
Du kannst mit deinem Partner darüber sprechen, wie ihr euch die Aufgaben aufteilen könnt. Manchmal hilft es, eine Liste zu erstellen, damit ihr beide wisst, wer wann was macht. Kommunikation ist der Schlüssel, um den Druck von deinen Schultern zu nehmen.
Die Kraft der Routine
Routinen können dir helfen, den Alltag zu strukturieren. Wenn die Kinder wissen, was sie nach dem Abendessen erwartet, wird das Chaos verringert. Ob es das gemeinsame Vorlesen oder das Zähneputzen ist, eine gewisse Regelmässigkeit gibt allen ein Gefühl von Sicherheit – auch dir.
Vergiss nicht, auch mal spontane Auszeiten einzuplanen. Ein Wochenendausflug zum Spielplatz oder ein Eisessen nach einem langen Tag kann Wunder wirken und sorgt dafür, dass ihr als Familie zusammenhaltet.
Fazit: Das Abenteuer Elternsein annehmen
Das Leben als junge Eltern ist herausfordernd, aber auch unglaublich bereichernd. Mit Humor, Planung, Achtsamkeit und der Bereitschaft, Unterstützung zu suchen, kannst du den täglichen Wahnsinn meistern und gleichzeitig dafür sorgen, dass du nicht auf der Strecke bleibst.
Gerade die Erkenntnisse der transaktionalen Stressbewältigungstheorie können dir helfen, Stress als Teil des Lebens zu akzeptieren und positive Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Es sind die kleinen Momente des Lachens, das Gefühl von Zusammenhalt und die Freude an der gemeinsamen Zeit, die das Abenteuer Elternsein so wertvoll machen. Und wenn du das nächste Mal mit einem, schon wieder erkaltetem Becher Kaffee dastehst, erinnere dich daran:
Du und dein:e Partner:in, ihr seid auch Helden im Alltag.
Herzlich Corinne Brunner
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Die Autorin
Name: Corinne Brunner
Beruf: Mental Coach und Betriebliche Mentorin
Website: mentalcoach4you.com
Motto: «Kreieren Sie sich Ihre Zukunft selbst»
Ausbildnerin: Diplom Mental Coach
Dieser Leitsatz steht für Corinne als Privat- und Geschäftsfrau an oberster Stelle und symbolisiert ein Team, den Zusammenhalt und ein konstruktives Miteinander. Ein Team im Aussen ist jedoch temporär, und die Konstellation und Intensität verändert sich laufend. Das Team im Innen, also in uns Menschen, haben wir als Wegbegleiter immer bei uns, sagt sie. Es hilft uns, Entscheidungen zu treffen, uns zu warnen und manchmal treibt es uns auch an, neue Wege zu gehen. Corinne’s grosse Erfahrung in der Arbeit im Gesundheitswesen, aus der Praxistätigkeit als eidg. Betriebliche Mentorin und als Dipl. Mental Coach, befähigt sie, Menschen in ihrem Entwicklungsprozess tagtäglich zu begleiten. Was Menschen alles rührt und regt zu erleben, ist ein Privileg, und sie geht damit mit viel Wertschätzung und Sorgfalt um. Mit einem gestärkten Team ist vieles und noch mehr möglich.